Was tun, wenn Hunde zu viel
Gras fressen?
Wenn nach dem Winter das erste frische Grün auf Wiesen und Feldern sprießt, ist es kein Wunder, wenn auch unsere Hunde nur zu gerne von den noch zarten, jungen Grashalmen naschen. Wenn du allerdings den Eindruck gewinnst, dass dein Vierbeiner vom Fleisch- zum Pflanzenfresser geworden ist und gar nicht mehr von der grünen Kost lassen kann, so lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen.
Das Plus an Ballaststoffen
Wenn dein Hund auffallend viel Gras frisst, kann dies im einfachsten Fall ein Hinweis darauf sein, dass zu wenig Gemüse oder andere Ballaststoffquellen wie Flohsamenschalen auf seinem Speiseplan stehen. Er versucht dann, die fehlenden Ballaststoffe durch die Aufnahme von Gras und Wurzeln abzudecken. Unterstütze ihn dabei, indem du seine tägliche Mahlzeit mit pflanzlichen Fasern ergänzt. Um den Magen-Darm-Trakt nicht zu überfordern, sollte dies allerdings sachte und Schritt für Schritt erfolgen. Oder mag dein Hund gerne Gemüse oder Obst? Auch das sind geeignete Ballaststoffquellen. Welche Gemüsesorten du deinem Vierbeiner anbieten darfst, wie du diese zubereitest und ihm schmackhaft machst, kannst du hier genauer nachlesen.
Nur nicht sauer werden
Nicht selten ist aber auch zu beobachten, dass der Hund weniger das Gras, sondern eher Erde frisst. Dieses Verhalten kann theoretisch auf einen Nährstoffmangel hindeuten, entspringt aber oftmals dem Verlangen der Tiere, die puffernde Wirkung der Erde auszunutzen. Denn die darin enthaltenen Mineralien helfen ein Zuviel an Magensäure auszugleichen.
Magenkitzler
Ob unbekömmliches Futter (z.B. Knochenreste) oder zu viel Magensäure – durch die Aufnahme der etwas sperrigen Grashalme versuchen Hunde gezielt, den unverträglichen Mageninhalt durch Erbrechen loszuwerden. Ist ein Überschuss an Magensäure ursächlich, verschafft das aber nur kurzfristig Linderung.
Ursache finden und Abhilfe schaffen
Wie kann es überhaupt zu einem Zuviel an Magensäure kommen? Eine mögliche Ursache ist Stress, da die hierbei ausgeschütteten Hormone eine vermehrte Produktion von Magensäure bei gleichzeitig verminderter Bildung des schützenden Magenschleims bewirken. Oftmals ist dies aber auch durch einen zu hohen Anteil von Eiweißen oder Kohlenhydraten in der Ration bedingt. In solchen Fällen hilft dann nur eine Veränderung der Futterzusammensetzung.
Hast du deinem Vierbeiner bislang beispielsweise eine Ration mit hohem Proteingehalt und unter Ausschluss von Kohlenhydraten angeboten (typische BARF-Ration), so kann es durchaus erforderlich sein, dass du ihm weniger Fleisch und zum Ausgleich etwas Kohlenhydrate (z. B. gekochten Reis oder Reisflocken, gekochte Kartoffeln oder Kartoffelflocken) als alternative Energiequelle servierst. Auch der umgekehrte Fall ist möglich: Bei bisher kohlenhydratreicher Ernährung (z. B. Trockenfutter) muss der Kohlenhydratanteil reduziert und der Proteingehalt erhöht werden. Der Übergang von dem einen zum anderen sollte dabei schrittweise erfolgen, da das ideale Verhältnis für jedes Tier anders ist und genau zwischen den beiden Extremen liegen kann.
Falls du eine Überprüfung und ggf. Anpassung der Ration deines Vierbeiners wünscht, bieten wir dir gerne eine individuelle Beratung an.
Nicht zuletzt können bei einem magenempfindlichen Tier auch zu große Fütterungspausen zwischen den Mahlzeiten eine vermehrte Magensäureproduktion begünstigen. Für die meisten Hunde am besten verträglich und praktisch gut umsetzbar ist die Aufteilung der Tagesportion auf mehrere Mahlzeiten. Bei Vierbeinern mit einem besonders empfindlichen Magen empfehlen sich 3–6 Mahlzeiten pro Tag . Optimalerweise bietest du spät abends gegen 23.00 Uhr zum letzten Mal Futter an und stellst die restliche Nacht einen Futterautomaten bereit. Die erste Mahlzeit des neuen Tages gibt es dann gleich nach dem Aufstehen, danach ist der Gassigang dran.
Normalerweise wird die Schleimhaut durch eine Schleimschicht vor der Magensäure geschützt. Schleimstoffe aus Ulmenrinde oder Eibischwurzel unterstützen die Magenschleimhaut in ihrer Funktion. MagenPlus, eine Mischung aus Ulmenrinde, Flohsamen und pektinreichem Apfeltrester, ist zusätzlich präbiotisch.