Die Leber hat eine zentrale Funktion im Stoffwechsel des Körpers und übertrifft hinsichtlich der Vielfalt der in ihr ablaufenden Stoffwechselreaktionen alle anderen Organe des Körpers. Sie ist am Auf- und Umbau von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten beteiligt und dient der Speicherung bestimmter Nährstoffe, wie z.B. Glykogen, Vitamin A und Kupfer. Neben der Niere ist sie durch die Produktion der Galle das wichtigste Organ für die Ausscheidung von Abbauprodukten des Stoffwechsels sowie von Gift- und Fremdstoffen.
Es gibt zahlreiche sehr unterschiedliche Ursachen, weshalb die Leber ihren vielfältigen Aufgaben zeitweise nicht oder nicht mehr nachkommen kann. Neben der Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung spielt dann die Fütterung eine maßgebliche Rolle, um der Leber ihre Arbeit möglichst leicht zu machen. Entscheidend ist dabei die Umstellung der Ernährung auf eine hochverdauliche, proteinreduzierte, Vitamin A- und kupferarme Fütterung. Dies kann beispielsweise mit Hilfe einer kommerziellen Leberdiät erreicht werden. Verträgt oder frisst dein Vierbeiner eine solche Diät nicht oder möchtest du genau wissen, was im Napf deines Lieblings enthalten ist, kannst du die Leberdiät auch selbst zubereiten. Wie sie zusammengestellt sein sollte, verrät dir unser „Futterplan für leberkranke Hunde“ – zur Ergänzung wichtiger Mineralien und Vitamine haben wir hier unser Vitamin Optimix Cani Hepatic einberechnet, das speziell als Futterzusatz für selbst gekochte Leberdiäten entwickelt wurde.
Zusätzlich können zur Unterstützung der Leberzellfunktion noch weitere Futterzusätze gegeben werden. Diese dienen unterschiedlichen Zwecken:
Fermentierbare Fasern bzw. Kohlenhydrate werden im Dickdarm von den dort ansässigen Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut. Dadurch verschiebt sich der ph-Wert des Darminhalts in den sauren Bereich. Durch diese Ansäuerung wird in den Darm abgegebenes Ammoniak, das von dort teilweise zurück in den Körperkreislauf gelangt, in Ammonium überführt und vermehrt über den Kot ausgeschieden. Die Leber muss somit weniger Ammoniak entgiften.
Fermentierbare Fasern sind z.B. Pektin, Topinambur, Inulin (z.B. in Optinature DarmPlus) oder Laktulose (0,5-1,0 g pro kg Körpergewicht pro Tag). Die Zugabe von Fasern sollte anfangs über 5-7 Tage langsam gesteigert werden, damit sich die Verdauung an den neuen Futterzusatz gewöhnen kann. Ist die empfohlene Tagesmenge erreicht, verteilst du diese am besten auf sämtliche Mahlzeiten, um eine konstante Ansäuerung des Darminhalts zu erzielen. Das Pulver bitte gut unter die feuchte Ration mischen. Bei trockenem Futter empfiehlt sich vorab die Zugabe von etwas Wasser.
Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) finden sich in hohem Maße in Fisch-, Krill- oder Algenöl. Unabhängig von der Grundversorgung durch die Fütterung ist zur Unterstützung der Leberfunktion eine zwei- bis dreifach über den Bedarf hinausgehende Versorgung möglich.
Ist die Leber angeschlagen, kann es bei bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen zu Mangelsituationen kommen. Insbesondere B-Vitamine sind für den Stoffwechsel der Leber wichtig, darum sollte in Leberdiäten die Zufuhr auf den doppelten Bedarf erhöht werden. B-Vitamine kannst du durch entsprechende B-Komplex-Produkte oder auch Bierhefe zufüttern.
L-Carnitin spielt eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel. Eine fettarme Diät in Kombination mit einer erhöhten Aufnahme von Carnitin (250–500 mg/Tag für einen mittelgroßen Hund) unterstützt die Leber in ihrer Funktion. Von unserem Optisolo L-Carnitin beispielsweise benötigt ein 25 kg Hund täglich 0,8 g pro Tag.
Vitamin E und Vitamin C zählen zu den Antioxidantien, d.h., sie fangen im Organismus reaktive Sauerstoffspezies ab. Zur Unterstützung der Leberregeneration ist bei Vitamin E eine zwei- bis dreifache Versorgung zu empfehlen. Vitamin C kannst du in einer täglichen Menge von 20-50 mg pro kg Körpergewicht geben.
Antioxidative Effekte werden auch dem Curcuma-Extrakt zugeschrieben, enthalten beispielsweise in Anibio Leber Vital.
Hinweis: In den Futterplan zu unserem Vitamin Optimix Cani Hepatic ist die erhöhte Zufuhr der Fettsäuren EPA & DHA, von B-Vitaminen (s. oben) und Vitamin E bereits einberechnet. Wenn du diesen Futterplan verwendest, empfehlen wir keine weitere Zugabe dieser Nährstoffe.
SAM ist eine Vorstufe von Glutathion, einem der wichtigsten Antioxidantien in der Leberzelle ist. Bei einer Beeinträchtigung der Leberfunktion ist die Eigensynthese von SAM und somit auch von Glutathion reduziert. Dadurch ist die Leber vermehrt oxidativem Stress ausgesetzt. Die zusätzliche Gabe von SAM (z.B. Zentonil) kann dies zu Teilen ausgleichen. Zudem unterstützt SAM u.a. den Gallenabfluss.
Die Wirkstoffe der Mariendistel sind Flavonolignane; sie werden unter dem Begriff Silymarin-Komplex zusammengefasst (Silibin ist hiervon die aktivste Substanz). Diese Stoffe befinden sich v.a. in der harten Samenschale und müssen für eine optimale Wirkung mittels starker Lösungsmittel extrahiert werden. Durch Lecithinierung wird die relativ schlechte Resorption im Darm stark erhöht. Dementsprechende Mariendistelzubereitungen unterstützen die Leberfunktion und sind antioxidativ.
Hinweis: Die Fütterungsempfehlungen sind nur Anhaltspunkte. Bitte halte dich immer an die entsprechende Empfehlung des jeweiligen Produktes, das du verwendest!
Eine selbst gekochte Ration kann eine leckere Alternative zu einer fertigen Leberdiät sein. Hierbei solltest du vor allem auf eine moderate Versorgung mit Protein, Kupfer und Vitamin A achten.
Mit Fleisch, Kohlenhydraten, Milchprodukten, Gemüse, Ölen und Vitamin Optimix Cani Hepatic gestaltest du die Ration bedarfsgerecht und angepasst an die speziellen Bedürfnisse leberkranker Hunde.
(Stand Dez. 2024)
