Warum wir uns von Futtermedicus mit den Hinterlassenschaften der Hunde beschäftigen? Nun ja, wer Futter verkauft und dafür sorgt, dass vorne etwas hineinkommt, dem darf es auch nicht egal sein, was mit dem passiert, das hinten herauskommt!
Es sieht unappetitlich aus und stinkt. Was früher schon regelmäßig zu Streitigkeiten zwischen Nicht-Tierhaltern und Hundebesitzern führte, entzweit nun auch zunehmend die Hundeliebhaber unter sich. Die Rede ist von den Hinterlassenschaften unserer Hunde und der Spaltung ihrer Besitzer in die „Sammler“ und „Weggucker“. Denn während die einen durchaus bereit sind, das „Geschäft“ ihres Vierbeiners ordnungsgemäß zu entsorgen, gibt es andere, die großzügig darüber hinwegsehen. Die „Sammler“ jedoch möchten sich nicht länger für die Haufen fremder Hunde zu Unrecht tadeln lassen …
Was zu viel ist, ist zu viel
Die Zahlen sprechen für sich: Einem Untersuchungsbericht zur Anzahl der Heimtiere in Deutschland zufolge lebten 2017 rund 9,2 Millionen Hunde in 18 Prozent der deutschen Haushalte. Allein in München gibt es nach Angaben des Abfallwirtschaftsbetriebs München über 36 000 Hunde, die täglich mehr als fünf Tonnen Kot produzieren. Zu viel, um gerade im städtischen Bereich auf die biologische Abbaubarkeit zu setzen. Und seien wir doch mal ehrlich: Keiner kratzt allzu gerne den Kot fremder Hunde aus dem Profil der Schuhe und selbst Hundehalter reagieren genervt, wenn die Schleppleine durch Hundehaufen schleift oder der eigene Hund die allgegenwärtigen Verdauungsendprodukte seiner Artgenossen für annehmbares Fressen hält.
Nicht nur ein Ärgernis
Womit wir beim nächsten Thema wären. Tretminen auf Bürgersteigen und im öffentlichen Grün sind nämlich weit mehr als ein ästhetisches Problem, sondern stellen ein nicht unerhebliches Infektionsrisiko dar. So wurden in den Hinterlassenschaften unserer Vierbeiner schon Bakterien-Stämme gefunden, die nicht mehr auf Antibiotika ansprachen. Häufig nachgewiesene Darmparasiten sind verschiedene Wurmarten, dazu Einzeller wie Giardien oder Kokzidien. Mit den über den Kot ausgeschiedenen Parasiten können jedoch nicht nur Artgenossen angesteckt werden. Von den Zweibeinern besonders gefährdet sind Kinder und abwehrgeschwächte Erwachsene. Der Hundehaufen im Sandkasten des öffentlichen Spielplatzes ist also nicht nur unappetitlich, sondern unter Umständen auch gesundheitsgefährdend. Gleiches gilt für Hinterlassenschaften auf landwirtschaftlich genutzten Weideflächen. Der einzellige Parasit Neospora caninum aus Hundekot kann beispielsweise bei Rindern zum Trächtigkeitsabbruch führen. Die Aufnahme erfolgt mit verunreinigtem Grünfutter.
Verstoß gegen die öffentliche Ordnung
Der Gesetzgeber hat reagiert. Im rechtlichen Sinne gilt Hundekot als Abfall, der nach dem Abfallgesetz (Kreislaufwirtschaftsgesetz) entsorgt werden muss. Wer sich dabei durch die Zahlung der Hundesteuer aus der Pflicht genommen sieht, erlebt eine Überraschung: Die Hundesteuer ist als Lenkungssteuer zu verstehen, die dafür sorgen soll, dass insbesondere in den Städten nicht zu viele Hunde gehalten werden. Für die Beseitigung von Hundekot ist dagegen nach geltender Rechtslage der Hundehalter selbst zuständig. Wer das Geschäft seines Hundes ignoriert, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann. Die Höhe der Summe variiert je nach Bundesland und Kommune.
Gut verpackt
Ob Gassibeutel, Schietbütl oder Poop-Bag – vielerorts sprießen Tütenspender zur Beseitigung von Hundekot wie Pilze aus dem Boden. Gut so! Angesichts der Vielzahl an Hundekottüten, die fast immer aus Plastik sind, mag jedoch die Frage berechtigt erscheinen, inwieweit diese Lösung dann noch umweltverträglich ist. Schätzungsweise 500 Millionen Hundekotbeutel werden pro Jahr verbraucht, mit der Entsorgung über den Restmüll gelangen diese größtenteils in die Müllverbrennungsanlagen. Ein nicht unerheblicher Teil wird jedoch noch auf dem Spaziergang in der Umgebung entsorgt. Der Hundehaufen liegt dann also nicht mehr „blanko“, sondern in Plastik verpackt in der Gegend – unangreifbar für all die Mikroorganismen, die zu dessen Abbau nötig wären. Doch auch für dieses Problem gibt es inzwischen eine Lösung, nämlich zu 100% biologisch abbaubare und kompostierbare Hundekottüten, so z. B. der Poop Bag von der Firma The Sustainable People. Die umweltverträgliche Alternative kostet allerdings etwa ein Drittel mehr als die herkömmlichen Plastiktüten, weshalb viele Kommunen bislang noch vor der öffentlichen Bereitstellung zurückschrecken. Bei uns erhalten Sie die abbaubaren Tüten zum Kennenlernpreis mit 10 % Rabatt.
Mitmachen lohnt sich
Den Wegguckern rückt man übrigens auch von offizieller Seite zunehmend „auf den Pelz“. Inzwischen gibt es die Möglichkeit, über eine Kotprobe mittels DNA-Analyse den verursachenden Hund und dessen säumigen Tierhalter zu ermitteln. Voraussetzung dafür ist, dass entsprechende DNA-Daten zu jedem Hund vorhanden sind, mit denen das Ergebnis der Kotanalyse abgeglichen werden kann. Was futuristisch klingt, wird in Neapel, Malaga und einigen Stadtvierteln von London bereits praktiziert. Wäre doch schön, wenn es so weit erst gar nicht kommen müsste, sondern jeder von sich aus bereit wäre, einen Beitrag dazu zu leisten, dass unsere Hunde nicht zum öffentlichen Ärgernis werden, sondern zur Freude aller beitragen!
Ein wichtiges Thema. Jeder sollte die HInterlassenschaften seines HUndes beseitigen.
Ich bin der Meinung, dass es nicht nur der Ordnung halber wichtig ist den Kot aufzunehmen, sondern der Kot sagt mir auch viel über die Gesundheit meines Hundes. Wenn man ihn in der Tüte hat kann man sehen, ist er schleimig, hat er die richtige Konsistenz, ist er gut struktuiert. Finde ich darin ´´Reiskörner oder weiße Fäden``. Wer mit dem Hund auch im Wald und auf der Wiese unterwegs ist, muss damit rechnen, dass er Besuch mitbringt. Eine regelmäßige Wurmkur ist wichtig, ändert aber nur den momentanen Zustand.
Gruß! Ute Borstel