Welpen und Junghunde richtig füttern
Die Frage nach der richtigen Fütterung beschäftigt viele angehende Hundehalter. Schließlich soll das neue Familienmitglied unter bestmöglichen Bedingungen heranwachsen. Die Fütterung leistet dazu einen entscheidenden Beitrag! Darum hier die wichtigsten Facts, worauf es bei der Fütterung von Welpen und Junghunden ankommt. Und wie du Fütterungsfehler vermeiden kannst ...
Keine sofortige Futterumstellung
Mit dem Wechsel in ein anderes Zuhause muss der Welpe neue soziale Bindungen aufbauen, sich in ein neues Lebensumfeld einfügen und nicht zuletzt mit einem neuen Keimspektrum auseinandersetzen. Dies alles bedeutet für ihn Stress – und Stress belastet den Stoffwechsel, das Immunsystem und nicht zuletzt die Verdauungsfunktion. Grund genug, deinen Welpen zusätzlich zu Orts- und Besitzerwechsel nicht auch noch mit einem Futterwechsel zu belasten. Darum solltest du in den ersten 2 Wochen nach Einzug des neuen Familienmitglieds Futter und Fütterungszeiten so beibehalten, wie es dein Welpe von seiner alten Heimat her gewohnt ist.
Hat er sich nach zwei bis drei Wochen gut bei Dir eingelebt, kannst du über eine eventuelle Futterumstellung nachdenken.
Welpen mehrmals täglich füttern
Nicht nur die Knochen, auch Magen und Darm müssen noch an ihren Aufgaben wachsen. Wenn dein Welpe bei dir einzieht, ist er zwar schon an die eigenständige Aufnahme von fester Nahrung gewöhnt, kommt anfangs aber nur mit relativ kleinen Futtermengen klar. Darum solltest du deine kleine Fellnase mehrmals täglich füttern:
- Vom 3. bis zum 5. Lebensmonat: drei- bis viermal täglich
- Ab dem 6. Lebensmonat: dreimal täglich
Am besten achtest du von Anfang an auf feste Fütterungszeiten. So lernt dein Welpe, dass er nicht betteln muss, um an sein Futter zu kommen. Außerdem können sich Magen und Darm deines Vierbeiners so besser auf die Mahlzeiten einstellen und diese dann auch leichter und schneller verdauen.
Fütterungsfehler vermeiden
Worauf es bei der Welpenernährung ankommt? In Kürze sind das die wichtigsten Punkte, die du im Blick haben solltest (Genaueres dazu erfährst du hier):
- Nicht zu viele Kalorien: Ein langsames, gleichmäßiges Wachstum ist für die Gelenk- und Knochenstabilität ideal. Dies erreichst du durch eine moderate Energiezufuhr. Ein überreichliches Kalorienangebot beschleunigt dagegen das Wachstum und belastet dementsprechend Knochen und Gelenke. Darum solltest du deinen heranwachsenden Vierbeiner regelmäßig wiegen und sein Gewicht mit einer Wachstumskurve abgleichen. (Link zur Wachstumskurve ) Ist er zu leicht, darfst du die Menge an Öl und Leckerlis um 10% erhöhen, ist er zu schwer, musst du beides um 20% reduzieren.
- Ausgewogene Versorgung mit Mineralien und Vitaminen: Entscheidend ist insbesondere eine dem Bedarf heranwachsender Hunde angepasste Versorgung mit Calcium und Phosphor. Sowohl Über- als auch Unterversorgungen gilt es zu vermeiden.
Nährstoffversorgung anpassen: Der Nährstoffbedarf von Welpen und Junghunden variiert je nach Wachstumsphase. Darum muss das Futter neben der Gewichtsklasse auch verschiedene Altersgruppen berücksichtigen
Fertigfutter für Welpen – darauf solltest du achten
Du erkennst sie an ihrem Namen: Fertigfutter speziell für Welpen und Junghunde werden üblicherweise als Welpenfutter, Juniorfutter oder Puppyfutter bezeichnet.
- Ist das von dir gewählte Fertigfutter als Alleinfuttermittel deklariert? Dann sollte es auch alles enthalten, was dein heranwachsender Welpe braucht.
- Beginne mit einem Alleinfutter für Welpen. Stelle dann je nach Herstellerangabe nach einigen Monaten auf ein Futter für Junghunde um.
- Wähle ein Fertigfutter, das für die Rasse bzw. Gewichtsklasse deines Hundes geeignet ist. Je nach Hersteller kannst du zwischen Futter für Minis, Maxis oder Giants wählen.
- Achte darauf, das Futter in der empfohlenen Tagesmenge zu geben
- Wenn du Welpenfutter mit calciumarmen Futtermitteln wie reinem Muskelfleisch, Nudeln oder Flocken strecken (verschneiden) willst, dann muss für eine passende Calciumversorgung eine reine Calciumquelle ergänzt werden. Dies aber nur nach rechnerischer Kontrolle der Ration. Ohne Berechnung solltest du keine Calciumpräparate zu Alleinfuttermitteln dazu geben. Dadurch kann es zu gravierenden Überversorgungen kommen.
- Nicht zu viele Kalorien über Leckerlis und Kauartikel!
Futter für Welpen selber zubereiten
Wenn du das Futter für deinen Welpen bzw. Junghund selbst zubereiten willst, brauchst du passende Rezepte.
- Ob BARF oder Selbstgekochtes: Futterpläne für Junghunde unterschiedlicher Gewichtsklassen und gestaffelt nach Wachstumsphase findest du in unserer Rezeptwelt.
- Für eine ausgewogene, bedarfsdeckende Versorgung mit allen benötigten Mineralien und Vitaminen sorgt unser Vitamin Optimix Puppy & Junior.
- Zur Vermeidung einer überhöhten Kalorienzufuhr haben wir die unverzichtbaren Leckerlis gleich eingerechnet.
- Keine zusätzliche Gabe von Knochen „zum Kauen“! Hierbei besteht die Gefahr einer Überversorgung mit Calcium und Phosphor. Auch solltest du keine weitere Calciumquelle (wie z.B. geriebene Eierschalen) unter das Futter mischen!
- Auf Hygiene achten!
Hygiene ist wichtig!
Auch das Immunsystem braucht etwas Zeit, bis es voll entwickelt ist. Darum ist bei der Fütterung von Welpen und Junghunden ganz besonders auf gute Hygiene zu achten:
- Übriggebliebenes Futter nicht mehrere Stunden stehen lassen, sondern sofort wegräumen und entsorgen
- Hundenäpfe gründlich mit eigens dazu bestimmten Schwämmen und Geschirrtüchern abspülen und abtrocknen
- Das für selbst zubereitete Rationen verwendete Fleisch sollte natürlich frisch sein
- TK-Ware langsam im Kühlschrank auftauen lassen (12–24 Stunden) und innerhalb von 1–2 Tagen verbrauchen
- Arbeitsfläche nach der Futterzubereitung gründlich mit Spülmittel und heißem Wasser säubern
- Schneidebretter aus Plastik lassen sich besser reinigen))
Die wichtigsten Tipps für Hundeköche
Was dürfen Welpen und Junghunde fressen? Eine häufige Frage von frisch gebackenen Hundehaltern, die das Futter für ihren Welpen selbst zubereiten wollen. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: prinzipiell das Gleiche wie erwachsene Tiere. Grundlegende Infos zur Auswahl und Zubereitung der einzelnen Futterkomponenten erhältst du bei unserem 1 × 1 der Zutaten.
Hier nur die Antworten zu den häufigsten Fragen, die bei der Futterzubereitung für Welpen und Junghunde auftauchen!
Fleisch – roh oder gekocht?
Beides ist für Welpen und Junghunde möglich. Einige Züchter gewöhnen die Welpen schon mit Beginn der Beifütterung (3. bis 4. Lebenswoche) an die Aufnahme von rohem Fleisch. Aus tierärztlicher Sicht weisen wir vorsorglich darauf hin, dass die Verfütterung von rohem Fleisch grundsätzlich mit einem erhöhten Infektionsrisiko einhergeht. Durch Kochen und Braten, aber auch allein durch das Übergießen mit heißem Wasser kann der Keimgehalt des Fleisches reduziert werden. Die Nährstoffverluste dadurch sind gering und die Verwertbarkeit der Proteine wird nur unwesentlich vermindert.
Rohes Fleisch für Welpen – so gelingt der Einstieg
Nicht alle Welpen sind auf Anhieb von rohem Fleisch begeistert, manche müssen sich erst daran gewöhnen. Hier unsere Tipps für einen sanften Einstieg:
- Als Snack: Biete deinem Youngster das rohe Fleisch zunächst als kleine Zwischenmahlzeit oder Leckerli an und beobachte, wie er darauf reagiert Manche Welpen müssen sich erst an die Aufnahme von rohem Fleisch gewöhnen.
- Gehacktes: Gerade bei jungen Welpen kann es sinnvoll sein, das Fleisch zu wolfen. So kann sich dein Vierbeiner schon mal nicht an großen Stücken verschlucken. Hat er sich daran gewöhnt, kannst du auf Fleischstückchen umsteigen und nach und nach auf die gewünschte Größe steigern.
Fisch statt Fleisch?
Rohen Fisch solltest du nicht öfter als einmal pro Woche verfüttern, andernfalls kann es zu einem Vitamin-B1-Mangel kommen.
Gekochten Fisch darf dein Welpe anteilsmäßig öfter haben. Willst du den Fleischanteil jedoch komplett durch gekochten Fisch ersetzen, empfehlen wir eine vorherige Rationsberechnung. Denn hierbei besteht die Gefahr, dass das Ca-P-Verhältnis zu eng wird. Zudem ist Vitamin D dann oftmals kritisch überversorgt.
Innereien für Welpen?
Wir empfehlen, dass der Anteil an Innereien nicht mehr als 25–50% des Fleischanteils ausmacht. Rinderherz, Hühnerherzen und/oder Hühnermägen sind meist verträglicher als große Mengen an Lunge, Blättermagen oder Nieren.
Leber weist einen sehr hohen Gehalt an Vitamin A auf. Bei Gabe von Vitamin Optimix Puppy & Junior solltest du daher auf Leberfütterung verzichten, denn durch das Vitamin-Mineralpulver wird der Vitamin A-Bedarf deines Jungtieres gut abgedeckt.
Besser als ihr Ruf
Auch die für den Hund angebotenen Innereien stammen von Tieren, die für den menschlichen Verzehr zugelassen sind. Kranke Tiere oder veränderte Organe werden bei der Schlachttier- und Fleischuntersuchung aussortiert und entsorgt.
Knochen für Welpen?
In unseren Futterplänen werden Kalzium und Phosphor durch das Mineralpulver ausreichend ergänzt. Die Knochenfütterung ist darum nicht notwendig.
Falls du deinen Welpen dennoch an die Knochenfütterung heranführen willst, solltest du maximal 5% der Fleischration durch fleischige Knochen wie z. B. Hühner-, Puten- oder Entenhälse, fleischigen Ochsenschwanz oder Lammrippen ersetzen. Zur Verringerung der Verletzungsgefahr raten wir dazu, die Knochen zu Beginn nur gewolft anzubieten.
Endlich erwachsen!
Ein Hund gilt als ausgewachsen, sobald er sein voraussichtliches Endgewicht erreicht hat. Maßgeblich ist hierbei das Gewicht des gleichgeschlechtlichen Elterntieres.
Ist das Wachstum abgeschlossen, benötigt dein Hund nicht mehr so viele Nährstoffe. Dann wird es Zeit, vom Welpenfutter auf Erwachsenenfutter umzusteigen. Bei kleinen Rassen bis 15 kg stellst Du mit 10–12 Monaten um, bei Rassen bis 30 kg mit 12–14 Monaten und bei Riesenrassen von 40–70 kg mit 18–24 Monaten.
Im Falle von Fertigfutter wechselst du auf ein geeignetes Produkt für adulte Hunde. Bei selbst zubereiteten Rationen muss der Futterplan dem niedrigeren Energiebedarf angepasst und durch ein geeignetes Vitamin-Mineralpulver für erwachsene Tiere ergänzt werden. Rezeptvorschläge dazu findest du in unserer Koch- und Barfwelt!