Fettgehalte von Fleischsorten
Verschiedene Fleischsorten, aber auch unterschiedliche Fleischstücke von ein und derselben Tierart unterscheiden sich in ihrem Fettgehalt:
Putenbrustfilet (1%) - Putenkeule (9%) - Putenfleisch mit Haut (15%)
Rinderfilet (4%) - Rinderhackfleisch (14%) - Rinderbrust (22%)
Unsere Tabelle gibt dir einen Überblick über die Fettgehalte der wichtigsten Fleischsorten. Und wir verraten dir, worauf es bei der Auswahl der Fleischsorten ankommt.
Brauchen Hunde Fett?
Fett ≠ Fett! Bei der Fütterung des Hundes gilt es zwischen zwei Gruppen von Fetten zu unterscheiden:
- Pflanzliche Öle (Sonnenblumenöl, Distelöl, Hanföl), Algenöle und Fischöle ergänzen ungesättigte Fettsäuren, die der Hund nicht selbst herstellen kann, sondern mit der Nahrung aufnehmen muss. Darum sind Öle unverzichtbar und müssen täglich zum Futter gegeben werden. Mehr dazu erfährst du hier…
- Tierische Fette aus Fleisch und Innereien enthalten nahezu ausschließlich gesättigte Fettsäuren und liefern dem Körper Energie.
Tierische Fette sind für den erwachsenen Hund also kein Must have, sondern ein Nice to have. Wenn du das Futter für deinen Hund selbst zubereitest, kannst du über die Auswahl geeigneter Fleischsorten die Kalorienzufuhr den Bedürfnissen deines Hundes anpassen.
Warum überhaupt über Fettgehalte nachdenken?
Die Fettgehalte verschiedener Fleischsorten variieren zwischen 1–35% und damit in weiten Grenzen. Die gute Nachricht vorweg: Solange dein Vierbeiner idealgewichtig ist, musst du dir darüber gar keine Gedanken machen. Denn dann fütterst du deinen Hund ja genau richtig.
Es gibt aber auch triftige Gründe, die es notwendig machen, speziell auf den Fettgehalt in der Fütterung zu achten und diesen evtl. anzupassen. Die Kenntnis über die Fettgehalte in den verschiedenen Fleischstücken erleichtert dann die Auswahl der möglichen Sorten.
Fettarmes Fleisch für Hunde – Fleischsorten < 6% Fettgehalt
Die Wahl von mageren Fleischsorten empfiehlt sich insbesondere
- Zur Gewichtsreduktion: Falls dein Hund eher zu den „vollschlanken“ Typen zählt, ist die Verwendung magerer Fleischsorten der erste Schritt zur Traumfigur!
- Für den Seniorenteller: Ältere Hunde lassen es ruhiger angehen. Damit unerwünschte Speckröllchen gar nicht erst entstehen, greifst du besser zu fettarmem Fleisch.
- Nach Kastration: Der Wegfall der Geschlechtshormone geht mit einer Verringerung der Stoffwechselaktivität und dementsprechend mit einem reduzierten Energiebedarf einher.
- Bei Erkrankungen: Tiere mit einer Bauchspeicheldrüsenproblematik reagieren sehr empfindlich auf eine Fütterung mit höheren Fettgehalten.
Fettes Fleisch für Hunde – Fleischsorten mit > 12% Fettgehalt
Fette gelten nicht umsonst als „Kalorienbomben“! Wann dürfen sie trotzdem in den Napf?
- Erhöhter Energiebedarf: Leistungssportler unter den Hunden brauchen genügend Brennstoffe! Tierische Fette können helfen, exorbitante Futtermengen zu vermeiden.
- Spezialfälle: Ein Gramm reines Fett enthält 9,3 kcal und hat damit eine deutlich höhere Energiedichte als 1 g Eiweiß oder Kohlenhydrate mit jeweils 4,1 kcal. Zudem finden Hunde Fett megalecker. Damit sind fettreiche Fleischsorten die ideale Kost für mäkelige Fresser oder Tiere, die nach längerer Erkrankung aufgepäppelt werden müssen.
- Erkrankungen: Bei Nierenerkrankungen oder Patienten mit Struvitkristallen kann es erforderlich sein, Protein und Phosphor und damit den Fleischanteil in der Ration zu senken. Mit fettreichen Fleischsorten kannst du bei geringer Eiweißzufuhr trotzdem für genügend Kalorien sorgen.
Alles im Lot – Fleischsorten mit 6–12% Fettgehalt?
Bleiben noch die Fleischstücke mit mittlerem Fettgehalt. Die sind für die „Normalos“ und damit für Hunde, die
- keinen besonderen Leistungsbedarf,
- keine Gewichtsprobleme und
- keine gesundheitlichen Probleme haben.
Hat dein Vierbeiner ein eher geruhsames Naturell, orientierst du dich an der unteren Grenze, bei höherem Aktivitätslevel an der oberen.
Fettgehalte ausgewählter Fleischsorten, wie man sie beim Metzger kaufen kann
Klassifikation | Fleischsorte | Fettgehalt* |
Fleischsorten < 6% Fett (fettarm/mager) | Hühnerbrustfilet | 1 % |
| Putenbrust | 1 % |
| Kängurufleisch | 2 % |
| Straußenfleisch | 2 % |
| Schweineschnitzel | 2 % |
| Schweinefilet | 2 % |
| Kalbsschnitzel | 2 % |
| Kalbskeule | 3 % |
| Kalbsfilet | 3 % |
| Pferdefleisch | 3 % |
| Hirschfleisch | 3 % |
| Rindertartar | 3 % |
| Rinderfilet | 4 % |
| Rinderkeule | 4 % |
| Entenfleisch ohne Haut | 4 % |
| Rehfleisch | 4 % |
| Kalbsgulasch | 5 % |
| Rindergulasch (mager) | 5 % |
Fleischsorten mit 6–12% Fettgehalt (mittel) | Hühnerfleisch ohne Haut | 6 % |
| Perlhuhnfleisch mit Haut | 7 % |
| Schafsgulasch (mager) | 7 % |
| Kalbshackfleisch | 8 % |
| Ziegenfleisch | 8 % |
| Putenschenkel | 9 % |
| Rebhuhn | 9 % |
| Rindernacken (Kamm) | 9 % |
Fleischsorten > 12% Fettgehalt (fett) | Rindergulasch (fett) | 13 % |
| Rinderhackfleisch | 14 % |
| Schweinenacken | 14 % |
| Putenfleisch mit Haut | 15 % |
| gemischtes Hackfleisch (Schwein, Rind) | 16 % |
| Schafsnacken, Schafsschulter | 17 % |
| Schweinehackfleisch | 20 % |
| Rinderbrust (Spannrippe) | 22 % |
| Schafsgulasch (fett) | 22 % |
| Schweinebauch (fett) | 29 % |
| Schafsbrust | 35 % |
* alle Angaben sind Circa-Angaben Die Fettgehalte von Fleischdosen und Fleischpaketen aus dem Handel können von diesen Angaben deutlich abweichen. Hier unbedingt die Angaben auf dem Etikett beachten. |